Fachliche Vorerfahrungen und Kontakte
Setzen Sie sich damit auseinander, welche Abschlüsse, Berufserfahrungen oder zumindest Talente Sie in die Gründung einbringen können. Das muss kein erlernter Beruf sein, aber zumindest etwas, was als Leistung anzubieten ist und auch Abnehmer findet.
Stellen Sie sich folgende Fragen:
- Welche Branchen- und Fachkenntnisse werden für meine zukünftige Tätigkeit notwendig sein?
- Welche davon besitze ich bereits?
- Welche muss ich mir noch aneignen?
- Bin ich ausreichend kaufmännisch vorgebildet?
- Kann ich Know-how „einkaufen“?
Fachliche Voraussetzungen: Unternehmerische Fähigkeiten und Sozialkompetenz
Unternehmerische Fertigkeiten
Als Gründer/in werden von Ihnen in jedem Fall kaufmännische und betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse verlangt – die Grundvoraussetzungen für jedes erfolgreiche unternehmerische Handeln. Viele Gründer haben hier ihre größten Defizite. Wer entscheidungssicher und kaufmännisch vorgebildet ist, kann mehr riskieren als jemand, der notgedrungen, z. B. mangels Job-Alternative, ein Unternehmen gründet. Zudem helfen Ihnen Know-how im Bereich innerbetrieblicher Organisation, Einkauf, Vertrieb, Personalführung (soziale Kompetenz) und Systemdenken (also die Fähigkeit, komplexe Probleme zu lösen). Die meisten dieser Fähigkeiten lassen sich erlernen. Wenn Sie hier Defizite haben, bilden Sie sich weiter (z. B. durch Kurse der Industrie- und Handelskammern und Handwerkskammern). Stellen Sie sicher, dass Sie ein grundlegendes Gespür und Interesse für kaufmännische und betriebswirtschaftliche Aufgaben haben. Je sicherer Sie auf diesem Gebiet sind, desto besser sind Ihre Erfolgsaussichten als Unternehmer.
Fortbildung
Die Wirtschaft ist ständig in Bewegung – seien Sie es auch. Als Unternehmer sollten Sie immer auf dem neuesten Stand sein. Fortbildungen sind deshalb Pflicht. Viel Wissen können Sie sich durch das Studium einschlägiger Fachliteratur aneignen.
Eine andere Möglichkeit ist der Besuch von Seminaren und Schulungen. Liquiditätsplanung, Rhetorik, Marketing, Steuerrecht: Jedes Thema können Sie gezielt vertiefen. Ein bundesweites Verzeichnis von Anbietern solcher Fortbildungen finden Sie im Internet (https://www.iwwb.de/weiterbildung.html?seite=1). Besuchen Sie außerdem auch Messen und Ausstellungen. Hier erfahren Sie nicht nur etwas über neueste Trends und Entwicklungen aus Ihrer Branche, sondern können auch wertvolle Kontakte knüpfen.
Sozialkompetenz
Besonders im Umgang mit Kunden ist eine Eigenschaft von großer Bedeutung: die Sozialkompetenz. Gemeint sind damit Selbstreflexionsvermögen, Kommunikationsfähigkeit, Einfühlungsvermögen, Kooperationsbereitschaft und Konfliktfähigkeit. Seien Sie interessiert an den Bedürfnissen Ihrer Auftraggeber, kümmern Sie sich um ihre Sorgen und seien Sie erreichbar. Wenn Sie Mitarbeiter beschäftigen, sollten sie auch diesen mit viel Fingerspitzengefühl entgegentreten. Haben Sie ein offenes Ohr für ihre Anliegen, fühlen Sie sich in ihre Situationen ein, sorgen Sie für einen regelmäßigen Austausch, Kontakt und berufliches Feedback. Damit signalisieren Sie Interesse, Respekt und Wertschätzung. Ein intaktes Arbeitsklima in Ihrem Unternehmen steigert die Effektivität Ihrer Mitarbeiter. Auch Betriebsfeste, gemeinsame Ausflüge, regelmäßige Meetings zum Austausch oder ein Kummerkasten fürs Büro sind Beleg für Ihre Sozialkompetenz und ein zusätzlicher Motivationsfaktor für Ihr Team. Überdenken Sie Ihre Sozialkompetenz im Umgang mit Kunden und Mitarbeitern möglichst kritisch.
Fachliche Voraussetzungen: Branchenkenntnisse und Partnerschaften
Branchenkenntnisse
Wenn Sie sich in Ihrem erlernten Beruf selbstständig machen, ist das verständlicherweise eine andere Ausgangslage, als wenn Sie das Fach wechseln. Eine branchenbezogene Ausbildung mit entsprechender Erfahrung ist die beste Voraussetzung für eine Existenzgründung. Wer direkt im Anschluss an eine Ausbildung oder ein Studium ein Unternehmen gründet, sollte vor oder während seiner Lehrjahre unbedingt praktische Berufserfahrung durch Praktika, Studentenjobs und Projektarbeiten gesammelt haben. Es ist außerdem von Vorteil, nicht nur bei einem Arbeitgeber tätig gewesen zu sein, sondern möglichst viele Unternehmen kennen gelernt zu haben.
Netzwerk
Prüfen Sie, ob Sie über ein großes Netzwerk verfügen oder die Persönlichkeit besitzen, ein solches schnell aufzubauen. Denn Kontakte sind alles. Ein erfolgreicher Unternehmer sollte seine Augen und Ohren stets offen halten. Der alte Arbeitgeber, potenzielle Kunden, Konkurrenten: Jede Informationsquelle kann hilfreich sein. Alte Arbeitgeber könnten Ratgeber und Partner für zukünftige Projekte sein. Die Grundregel lautet: Fair Play. Vom ehemaligen Chef nimmt man Ratschläge mit, nicht aber seine Kunden. Wichtig ist auch der Austausch mit potentiellen Kunden. Von ihnen erfährt man Nützliches über die Bedürfnisse, Ärgernisse und andere wichtige Informationen. Das hilft Unternehmern, ihr Geschäftsmodell konkret am Bedarf auszurichten. Von zukünftigen Lieferanten erfahren kontaktfreudige Unternehmer schon vor Existenzgründung etwas über Konditionen und Beschaffungsmöglichkeiten, vielleicht auch etwas Wertvolles über die Konkurrenz. Erfolgreiche Unternehmer führen solche Gespräche verdeckt, um mehr Informationen zu bekommen. Telefon, E-Mail, Smalltalk: Seien Sie sich klar darüber, dass Sie als Unternehmer nicht menschenscheu sein dürfen.
Tipp: Auch im Freundeskreis gibt es meist brauchbare Helfer. Überlegen Sie, ob Sie einen Steuerberater, Rechtsanwalt oder Unternehmensberater kennen. Solche Kontakte ermöglichen es, sich auch zwischendurch schnell und günstig einen Rat zu holen.
Partnerschaften
Als Unternehmer sollten Sie sich gut auskennen. Alles können und müssen Sie aber nicht wissen – und auch nicht alles allein managen. Teilen Sie Kompetenzen und Verantwortlichkeiten. Wählen Sie aber einen Partner, der zu Ihnen passt. Vertrauen, der unbedingte Wille zur Zusammenarbeit und die gleiche „Wellenlänge“ sind Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Partnerschaft. Der gemeinsame Wunsch nach beruflicher Selbstständigkeit allein genügt nicht. Auch mittel- und langfristig müssen Ihre Vorstellungen übereinstimmen. Dies gilt vor allem für strategisch wichtige Investitionsentscheidungen und den Umgang mit Krisen und Problemen. Testen Sie Ihre eigenen Stärken und stellen Sie sicher, dass Ihnen im Ernstfall ein starker Partner zur Seite steht.
Britta Müller ist ausgebildete Bankkauffrau und war nach ihrer Ausbildung 2 Jahre als Finanzberaterin tätig. Im Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität Musterstadt hat sie die Schwerpunkte Finanzen und E-Business belegt. Bei einem 5-monatigen Praktikum in der Personalabteilung eines großen Flugzeugherstellers hat sie zudem den Bereich Personal kennen gelernt. Auf Grund ihrer Qualifikation wird sich Britta Müller hauptsächlich um Finanzen, Controlling und Personal kümmern.
Martin Mayer hat die Kommunikations-Akademie Musterstadt als Kommunikationswirt abgeschlossen. Nach dem Studium erfolgte eine Tätigkeit als Berater bei einer Werbeagentur in Musterstadt. Martin Mayer studierte danach ebenfalls an der Universität Musterstadt Betriebswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Marketing und E-Business. Für den Bereich Marketing und Vertrieb eignet sich Martin Mayer demnach sehr gut. Beide Gründer haben den Schwerpunkt E-Business gewählt. Da sie das Medium Internet stark nutzen möchten, kommt ihnen hier das erlernte Wissen besonders zugute.